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Gesundheitsausschuss
WESTIG: Pflege-Prämie setzt falsches Signal
Zur Forderung des Pflegebeauftragten der Bundesregierung Westerfellhaus nach einer Pflege-Prämie erklärt die pflegepolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Nicole Westig:
„Menschen mit Prämien zurück in den Pflegeberuf zu locken, ist das falsche Signal. Denn für Pflegerinnen und Pfleger, die ihrem Beruf trotz schwieriger Arbeitsbedingungen die Treue gehalten haben, gibt es solche Wohltaten nicht. Zudem gibt es keine Garantie, dass Pflegekräfte durch Geldgeschenke langjährig in ihrem Beruf bleiben. Um den Personalnotstand in der Pflege zu beseitigen, müssen die Arbeitsbedingungen verbessert werden, die häufig Kündigungsgrund sind. Dazu brauchen wir Investitionen in Digitalisierung, in Aus- und Fortbildung und in die Gesundheitsförderung der Pflegekräfte.
Digitale Anwendungen können für spürbare Entlastung sorgen und damit mehr Zeit für die Patienten schaffen. Geld muss dabei nicht nur in die Technik, sondern auch in die Vermittlung digitaler Kompetenzen fließen. Ein richtiger Schritt wäre jetzt die Entwicklung des neuen Berufsbildes eines Pflegeinformatikers. Zudem muss die Bundesregierung die Finanzierung der Pflegeschulen sicherstellen, bevor im Gesundheitsministerium über eine Pflege-Prämie nachgedacht wird.“