STRASSER: Neues Missbrauchsgutachten kann nur Anfang sein
Zur Vorstellung des neuen Missbrauchsgutachtens zum Erzbistum Köln erklärt der religionspolitische Sprecher der FDP-Fraktion Benjamin Strasser:
„Das Erzbistum Köln hat bei der Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs viel Vertrauen verspielt. Bis heute gibt es keine schlüssige Erklärung, weshalb das erste Gutachten zurückgehalten wird. Die Veröffentlichung eines neuen Missbrauchsgutachtens ist zumindest ein erster Schritt, da es eindeutig Pflichtverletzungen bei der Aufarbeitung benennt. Das kann aber nur der Anfang sein. Es reicht nicht aus, dass Kardinal Woelki erste personelle Konsequenzen gezogen hat. Auch Erzbischof Heße muss Verantwortung für die Pflichtverletzungen übernehmen. Vor allem fehlen aber weiterhin konkrete Vorschläge, wie die Missbrauchsfälle grundsätzlich aufgearbeitet werden sollen. Woelki muss hier entschlossener und transparenter handeln als bisher. Andere Bistümer zeigen, dass das geht. Nötig ist jetzt eine unabhängige Evaluation des gesamten bisherigen Aufklärungsprozesses. Ziel muss dabei ein besserer Opferschutz und der Abbau täterschützender Strukturen sein.“