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SITTA-Gastbeitrag: Wahlfreiheit erhalten
Der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Frank Sitta schrieb für die „Nordwest-Zeitung“ (Mittwochsausgabe) den folgenden Gastbeitrag:
Mit dem Konsum von günstigem Fleisch ist es ähnlich wie mit dem Besuch von Fastfood-Restaurants: Angeblich geht keiner hin, die Umsätze sprechen aber eine andere Sprache. Qualität hat ihren Preis und dieser spiegelt auch in gewissem Maße den Anspruch der Verbraucher an Umwelt- und Tierschutz wider. Deshalb ist Wahlfreiheit wichtig.
Was die Befürworter einer Fleischsteuer gern übersehen: Geld aus einer solchen oder ein Mindestpreis würde keineswegs direkt den Tieren zugutekommen. Oft wird nämlich übersehen, dass bürokratische Genehmigungsverfahren und nicht erfüllbare Umweltauflagen neuen, tierwohlgerechteren Ställen im Weg stehen.
Und auch die oftmals geforderte Sozialverträglichkeit ist bei den Befürwortern höherer Fleischpreise schnell nicht mehr der Rede wert. Klar ist: Vor allem Menschen mit geringem Einkommen würden belastet und die zusätzlichen Steuereinnahmen würden schneller beim Fiskus versickern, als sie bei den Landwirten und somit auch den Tieren ankommen. Für das Tierwohl wäre also wenig erreicht. Wir dürfen nicht vergessen: Der sozialen Marktwirtschaft haben wir es zu verdanken, dass die Currywurst oder der Sonntagsbraten nicht nur einer kleinen Bevölkerungsgruppe, sondern der breiten Gesellschaft schmecken darf.
Mehr Wertschätzung hat Fleisch gerade aus Deutschland sicher verdient, entscheidend ist jedoch, dass die Politik für fairen Wettbewerb mit klaren Regeln sorgt.
Am transparentesten wäre ein verbindliches Tierwohllabel, das europaweit einheitlich ausgestaltet ist. Nur so kann der Verbraucher durch sein eigenverantwortliches Handeln an der Ladentheke frei entscheiden.